Mitmachaufruf zum Projekt Sexistenz an alle Menschen mit Behinderung

 

Der Verein Blinde und Kunst veranstaltet im Rahmen des 12. Sommerblut Kulturfestivals (Mai 2014) ein umfangreiches Programm zum Thema Sexualität und Behinderung. Titel des Gesamtprojekts ist Sexistenz. Ein Theaterstück, ein Audio/Buch und eine Lesung gehören dazu.

Sexuelle Selbstbestimmung und Selbstverwirklichung ist ein  Grundrecht aller Menschen. Aber Sexualität von Menschen mit Behinderungen ist gesellschaftlich immer noch tabuisiert.So wird beispielsweise Menschen mit starken Körperbehinderungen und/oder  Menschen mit Lernschwierigkeiten Sexualität oft einfach abgesprochen.

Das Projekt möchte eigenes Selbstbewusstsein zeigen, öffentliche Aufmerksamkeit schaffen und Freiräume für Menschen mit starken Behinderungen eröffnen.

 

Wir suchen für das Projekt Menschen mit Behinderungen, die zu diesem Thema eigene Texte  einbringen möchten. Sie können von Liebe trotz großer Hindernisse, über Bejahung scheinbar problemhaften Lebens bis hin zu sexueller  Assistenz und bezahlter Erotik reichen.

Alle Menschen mit Behinderungen sind angesprochen.

Eigene Erfahrungen zu Sexualität, Erotik, Liebe und Körperlichkeit können in eigenen Texten (Erzählungen, Gedichten, Aufsätzen) beschrieben, überdacht und/oder verarbeitet werden.

Auch experimentellere, nicht in Schrift festgehaltene klangliche Äußerungsformen (mündlicher Vortrag, Lieder, Musikstücke)  sind für die Audioproduktion willkommen.

 

Eine Jury wird dann über die Auswahl der Texte entscheiden.

 

Bitte mailen Sie Ihre Beiträge als Anlage an

info@blindeundkunst.de

Oder postalisch an:

Siegfried Saerberg
Dreisbacher Höhe 6
51674 Wiehl

 

Nachfragen telefonisch unter 0178 76 876 89

Aufruf_Nahaufnahmen

Einsendeschluss ist der 31.1.2014.

Der genaue Umfang der Produktionen steht zurzeit noch unter dem Vorbehalt der Finanzierbarkeit

 

Radiosendung: Zwei Jecke in Afrika.

Zwei Jecke een Afrika

 

 

Die zwei jecke Mitglieder Melanie Noske und Detlef Heiler vermitteln mittels Höreindrücken und Kommentaren den Hörern, wie sie als blinde Menschen die beiden afrikanischen Länder Kenia und Namibia erlebt haben.

Beim FLOK, dem Freien Lokalradio Köln, auf der Sendefrequenz von Radio Köln, auf UKW 107,1.

http://www.vtuner.com/vtunerweb/mms/m3u7508.m3u

 

 

Vereinsinternes Weihnachtsessen von Blinde und Kunst,

 

Vereinsinternes Weihnachtsessen von Blinde und Kunst,

 

Wir, die Mitglieder von Buk, feiern Weihnachten, auch dieses Jahr!

am Samstag, 7.12.2013, ab 18 Uhr, Köln, Restaurant Jan van Werth, Christophstraße 44

Vereinsmitglieder bitte anmelden bis zum 25.11. bei

info@blindeundkunst.de

 

Radiosendung am 11.9. 2013

 

Am 11.9. 2013 sendet der Verein Blinde und Kunst wie jeden
zweiten Mittwoch im ungeraden Monat von 21:03 Uhr bis 22:00 Uhr seine nächste
Radiosendung im Bürgerfunk. Beim FLOK, dem Freien Lokalradio Köln, auf der
Sendefrequenz von Radio Köln, auf UKW 107,1.

http://www.vtuner.com/vtunerweb/mms/m3u7508.m3u

 

Siegfried Saerberg und Detlef Heiler präsentieren die
Abschlusssendung zur Ausstellung Art Blind, die vom 17.5. bis zum 16.6. 2013 in
Köln stattfand.

In dieser Sendung sind Workshops von Jonathan Huxley und
Ilse Feist zu hören.

Performance „Theater im Dunkeln“

Performancetermin „Theater im Dunkeln“ am 28.6. 2013:

 

Der Verein Blinde und Kunst hat die Verdunkelung folgenden Events organisiert:
die Präsentation und Projektprüfung „Theater im Dunkeln“
der Studierenden des Eventmanagement und Entertainment Studienganges der FHM Köln
unter Leitung von Tracy Lord
Zeit: am Freitag, 28.6. um 17:30  Uhr
Ort: in den Räumen der FHM 5. Stock.

Fachhochschule des Mittelstands (FHM)
Hohenstaufenring 62
50674 Köln
Die FHM befindet sich auf dem Hohenstauffenring, zwischen Rudolfplatz und Zülpicherplatz.

Blinde und Kunst Preise 2013

Flavio Titolo: The big cracking Piece

Eine hohe, säulenartige Skulptur aus aufgebrochenem Ton.
Foto: V. Dahmen

Ausstellung Art Blind begeistert Besucher mit Kunst zum Anfassen

Huxley und Titolo mit Blinde und Kunst-Preisen ausgezeichnet

 

 

Die Ausstellung „Art Blind“ ist am 16. Juni 2013 mit großem Erfolg zu Ende gegangen. In der vier Wochen dauernden Ausstellung von blinder Kunst im Stapelhaus, Kulturwerk des BBK Köln e.V., haben über tausend begeisterte Besucher Kunstwerke blinder und sehbehinderter bildender Künstler mit Augen und Händen erlebt.

 

Für die Installation „A Boy’s Own Story“ erhält Jonathan Huxley den Blinde und Kunst-Publikumspreis 2013.

 

Flavio Titolo wird für sein Lebenswerk mit dem Blinde und Kunst-Ehrenpreis

im Rahmen der Ausstellung Art Blind 2013 ausgezeichnet.

Kölner Treff – offenes geselliges Treffen der Vereinsmitglieder

 

 

Der Verein veranstaltet in unregelmäßigen Rhythmus am dritten Freitag im Monat ein geselliges Treffen, in dem über Projekte des Vereins gesprochen wird und Ideen für neue Projekte gesammelt werden. Liegen genug Themen vor, wird ein Treffen anberaumt. Auch Interessenten, die nicht zum Verein gehören, können hier zwanglos teilnehmen und einen Eindruck gewinnen. Das nächste Treffen ist am 15.11.2013 wie üblich um 18 Uhr in den Räumlichkeiten des Kölner Blinden- und Sehbehindertenvereins, Hansaring 15.

Achtung: Der Ort hat sich geändert:

Es findet am 15.11.2013 im Restaurant Jan van Werth, Christophstraße 44, Köln zur gleichen Uhrzeit statt.

Presse: Anfassen erwünscht

Die Welt, 28. Mai 2013

Neue Ausstellung im Kölner Stapelhaus präsentiert Kunstwerke für Blinde

VON ANGELIKA STAUB

Hoch konzentriert ertastet Detlef Heiler ein großes, rotes Bild. Begleitet hat ihn ins Stapelhaus seine Frau. Sie kann sehen, er nicht. Beide interessiert die „Art Blind“ gleichermaßen brennend: Eine Ausstellung in der Altstadt von 16 blinden und sehbehinderten bildenden Künstlern. Sie stammen aus neun Nationen. Immer wieder steckt das Kölner Paar die Köpfe zusammen und tauscht flüsternd Eindrücke aus. „Dass das Bild rot ist, kann ich natürlich nicht herausfinden“, erklärt Heiler. Für ihn ist die internationale Ausstellung eine Rarität. Hier kann er sich ausnahmsweise selbst ein Bild auch von den visuellen Künsten machen, sie anfassen. Seine Frau ist begeistert: „Unsere Interpretationen laufen oft auf das gleiche Ergebnis hinaus, auch wenn er die Ausstellungsstücke nicht sieht.“ Detlef Heiler erklärt: „Wenn sich das Bild rau, hart und pickelig anfühlt, drückt es Schmerz aus.“ Nach mehreren Stunden im großen Ausstellungsraum steht für das Kölner Paar fest: „Wir müssen wieder kommen.“ Es gebe noch viel zu entdecken. Ob die beiden auch in der Tastgalerie waren? Sie lädt insbesondere sehende Besucher ein, die Hände durch weiß verdeckte Greiflöcher zu stecken, dann die unsichtbaren Skulpturen dahinter zu erfassen. Ein Wechsel hinter die Trennwand offenbart, wie unterschiedlich die tastenden Hände arbeiten: manche hektisch, andere geduldig. Auch die rosafarbene, beinah herzförmige Steinskulptur „Durchscheinend“ lässt zwangsläufig viele Streicheleinheiten über sich ergehen. Sie gehört Karla Faßbender aus Alfter. Die blinde Künstlerin ist umringt von Bekannten und Freunden. Sie kann ihr Glück noch kaum fassen. Waren doch 65 Bewerbungen bei der Jury eingegangen und bekamen nur 16 Künstler den Zuschlag. Vor acht Jahren hat Faßbender die Kunst als Tor zur inneren Ruhe entdeckt. Die 63-Jährige arbeitet am liebsten abstrakt und mit Speckstein. Abschließen kann sie ihre Werke erst, „wenn die Einheit vollkommen ist“. Darüber entscheidet ihr Tastsinn. Die Lautstärke im Ausstellungsraum nimmt zu. Viele Gespräche laufen. Ein anerkennendes Lächeln alleine erreicht die Künstler aus Deutschland, Europa und den USA nicht. Es müssen schon Worte sein, will man sich äußern zum weißen Ballett aus Keramik, den pigmentierten Landschaften, der Verführung aus Holz, dem gehäkelten Spiegelei in eben solcher Pfanne oder dem Kuss aus weißem Stein. Vor der mächtigen Ikarus-Skulptur aus Wachs und Federn stehen auffällig viele Gäste. Manche von ihnen verschwinden nach einer Weile wenige Meter entfernt hinter einem schwarzen Vorhang. Wer ihn zur Seite schiebt, steht in einer Dunkelkammer, von deren Decke im UV-Licht „Jungenabenteuer“ baumeln: Trompete, Fahrrad, Würfel und vieles mehr. Zurück im Neonlicht hellen Raum fallen gerahmte Bleistiftzeichnungen auf. Sie sind ausnahmsweise nur visuell erfahrbar. Eine Audiodeskription versucht, die Barriere für blinde Menschen auszugleichen. Inklusion auf der „Art Blind“ wird groß geschrieben: Zweisprachig und für blinde Menschen in Braille-Buchstaben sind die Werke beschriftet, Führungen finden auch in Gebärdensprache statt und Rollstuhlfahrer können hindernisfrei zu den 48 Exponaten gelangen. Blinde Gäste orientieren sich an den aufgeklebten Bodenmarkierungen.

Die große Barrierefreiheit ist der Hauptgrund, weshalb Dr. Siegfried Saerberg, ebenfalls blind, mit Stolz dem Treiben lauscht: „Die Ausstellung ist einmalig.“ Er hat sie für den Blinde und Kunst e.V. kuratiert. Geht es nach Saerberg, sollten sich die Kölner Museen den blinden und sehbehinderten Menschen mehr öffnen. „Es gibt so viel gute Kunst, die in den Depots der Museen schlummert“, sagt er. „Warum kann man nicht wenigstens sie betastbar machen?“