Frankfurter Rundschau vom 15.12.1997
von Karl-Otto Sattler
„Aufschlussreiches im Café Finsternis, einer verblüffenden Installation in der Freiburger Dependance des Südwestrundfunks (SWF): Hunderte von Besuchern strömen ins Zappendustere, zum Highlight der SWF-Hörspieltage. Was da drei Tage lang „erblindete“ sehende und Blinde in einer ungewohnten Situation sagen, wird von einem SWF-Team um den Berliner Autor Joy Markert zu einem Hörspiel verarbeitet. Ein kleines Abenteuer, auf dessen Resultat auch die Macher gespannt sind: die Reaktionen der Mitspieler, des Publikums, sind spontan, eine Art Live-Act ohne Drehbuch. Markert, der mit Friedlinde Betz Regie führt: „Wir thematisieren in unserem Hörspiel den Umgang mit der Orientierungslosigkeit“. Realitätserfahrung ohne Augenlicht: „Ein Hörspiel ist mehr als ein Film ohne Bilder“. Die Idee zu diesem Projekt hatten SWF-Redakteur Thomas Lehner und Siegfried Saerberg vom Verein „Blinde und Kunst“ in Köln.